Author: Kathrin

askäse

“brauchst du noch was vom supermarkt?”

“nö..”

“übst du dich in askese?”

“neuen parmesan hab ich gestern gekauft.”

Bericht zu Gestern (das mit dem gender und dem studiVZ)

Gestern hatte ich ja auf die Veranstaltung zu Geschlecht und Web2.0 in der Clémentine Clayonnage hingewiesen. Es folgt eine kurze Zusammenfassung, die ich eben schon beim Genderblog gepostet habe.

Henning hat seine diskursanalytische Arbeit zum StudiVZ vorgestellt, die sich mit zwei Fragen auseinandersetzt: (1.) Welche Möglichkeiten der geschlechtlichen Positionierung gibt es bei StudiVZ und auf anderen Web 2.0 Plattformen und (2.) wie sieht die Debatte um geschlechtergerechte Sprache dort aus?

Das StudiVZ bietet den User_innen nur die Möglichkeit, sich als männlich oder weiblich anzumelden. Kreuzt mensch keines der entsprechenden Kästchen an, kommt mensch nicht rein. In den meisten Fällen werden die User_innen im StudiVZ auch mit der männlichen Form angesprochen. In anderen Web 2.0 Communities (Flickr, last fm) sieht es glücklicherweise anders aus.

Hennings Diskursanalyse untersuchte den Diskurs im Forum der StudiVZ-Gruppe “Gendergerechte Sprache im StudiVZ”, in der auch Interaktion mit Gegener_innen von geschlechtergerechter Sprache stattfand. Sein Ergebniss ist u.a., dass die hegemoniale Norm der Zweigeschlechtlichkeit als Referent für den Diskursverlauf bestehen bleibt und sie einerseits die Argumentation an die Norm anpassen muss und andererseits die Ziele der Gruppe im Laufe der Diskussion zurückgeschraubt wurden.

Einige interessante Punkte im Vortrag und in der Diskussion waren außerdem:

– die Antwort des StudiVZ-Teams, eine Abkehr von der Geschlecherbinarität bei der Anmeldung sei technisch nicht möglich;
– trotzdem aber bei anderen Angaben offener ist: auch das Legoland wird als Wohnort akzeptiert;
– die These, dass wirtschaftliche Interessen der Grund dafür sind, dass das StudiVZ so auf das preisgeben des “wahren” Geschlechts pocht (Generierung von Mediadaten);
– die Strategie von User_innen, durch Änderung der persönlichen Angaben immer wieder ein Gender-Switching zu betreiben;
– und Hennings These, dass das Internet nicht nur ein Werkzeug ist und dass die Grenzen von Technik und Geschlecht verwischen.

Der Beitrag zu World Of Warcraft ist leider ausgefallen ist. Wir sind nur in der Diskussion kurz auf WoW eingangen sind. Es war trotzdem ein angregender Abend in der sehr netten Atmosphäre der Clémentine Clayonnage.

Veranstaltung zweigeschlechtliche Zwangspositionierung im Web zwopunktnull

das passt doch super zum unten angerissenen thema!

Digitale Geschlechterverhältnisse
Ein Abend zu Gender in Internet und Computerspielen

Am nächsten Donnerstag (26. April) wird ab 20:30 Uhr in der Clémentine Clayonnage (Hamburg, St. Pauli) ein Abend zu Geschlechterverhältnissen im Web 2.0 und Computerspielen stattfinden. Neben einem Vortrag zu Gender-Switching in World-of-Warcraft werde auch ich (henning) eine kleine Präsentation halten. Thematisiert werden hier geschlechtliche Positionierungsmöglichkeiten (wenn man so will: Rollen) in Online-Communities. Hierbei wird insbesondere das studiVZ in einem diskursanalytischen Versuch auseinander genommen. Außerdem soll ein Blick auf Widerstände und Alternativen zu zweigeschlechtlichen Zwangspositionierungen in Web 2.0-Plattformen geworfen werden.

Die Adresse der Clayonnage ist: Clemens-Schulz-Straße 70 / 20359 Hamburg
Das ganze kostet nix.

bekommen per mail. die absender_in hats gefunden im Genderblog, die Nachricht saß aber zuerst auf dem Plastikstuhl.

Weißsein in der Blogosphäre


Letzten Dienstag war ich auf einer Veranstaltung der FHH mit Susan Arndt, die über Kritische Weißseinsforschung sprach und sich dabei unter anderem mit den Fragen, was Rassismus mit Weißen macht und wie Weißsein durch Rassismus hergestellt wird, beschäftigte.

Susanne Arndts Text Weißsein und Kritische Weißseinsforschung, zusammengestellt aus zwei Texten des Sammelbandes Mythen des weißen Subjekts: Verleugnung und Hierarchisierung von Rassismus (2005, Herausgegeben von Maureen Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche, Susan Arndt im Unrast Verlag), ist mit sicherheit eine gute Einführung ins Thema. Aber auch der Wikipedia Artikel zu Weißsein ist umfangreich und lesenswert.

Im Laufe der anschließenden Diskussion wurde auch eine Frage zu Weißsein und Rassismus im Internet gestellt. Ich erinnere mich leider weder an die genaue Frage, noch an die Antwort. Es wurde jedenfalls daran erinnert, dass in Internetkommunikation zunächst die Möglichkeit gesehen wurde, sich zu begegnen, ohne das Geschlecht von Gesprächspartner_innen zu kennen und ohne das Gegenüber rassistisch zuordnen zu können. Also eine Kommunikation ohne Vorurteil. Dass sich diese Hoffnung nicht erfüllt hat, weiß jede_r, die schone einmal in einem IRC-Channel war und dort als erstes nach “ASL” gefragt wurde (age sex location; antwortet mensch mit “female”, ist die nächste Reaktion sehr wahrscheinlich “wanna cyber?”).

Wie es der Zufall so will stolperte ich nun virtuell über einen Artikel von Celina De León: The Segregated Blogosphere aus der April/Mai Ausgabe von Colorlines (nein, nicht die mit den Fähren). De León beschäftigt sich mit offenem Rassismus, der dann zu Tage tritt, wenn Schwarze ihr Schwarzsein im Netz sichtbar machen. Interessant ist, dass sich der Artikel auch mit dem Beispiel einer Bloggerin beschäftigt, die sich als schwarze, queere Feministin im Netz sichtbar machte und dafür immer wieder angegriffen wurde. Ein Interview mit ihr ist übrigens bei Feministing zu lesen. Leider bloggt sie seit 2006 nicht mehr.

Ganz deutlich wird meines Erachtens im Artikel De Leóns, dass auch in der Blogosphäre Weißsein als unreflektierte Norm bestehen bleibt. Und es geht hier nicht um offensichtlichen, rechtsextremen Rassismus von irgendwelche Leuten, die white supremacy offensiv fordern, sondern um linke oder liberale Blogs. Diese Beobachtung trifft für die deutsch-schreibende Szene doch auch zu.

Eine Anschlussfrage, die sch mir nun stellt, ist: Gibt es einen Konflikt zwischen der Forderung nach Situierung und Positionierung und dem Wunsch nach bzw. der Notwendigkeit von Anonymität im Netz?

Gibt es in deutschsprachigen Blogs eine Debatte oder auch einzelne Beiträge über Weißsein als unreflektierte, unsichtbare Norm? Für Hinweise bin ich sehr dankbar! Aber erst technokratie ich das jetzt mal.

Der gute Rat (und ein guter Link)

am samstag abend hab ich den anfang von “ein freund zum verlieben” mit madonna und rupert everett gesehen. der film ist von 2000.

die von madonna dargestellt yoga-lehrerin heult sich am anfang bei ihrem schwulen besten freund aus, weil sie wieder mal verlassen wurde und doch gerne bald eine familie gründen würde. er schlägt ihr vor, sich bei einer samen-bank sperma zu kaufen, um von einem partner unabhängig zu sein.

madonna: “ich will aber keine babys auf diese weise kriegen”
everett: “dann fahr nach china und kauf dir eins”

die preise in afrika sind wohl besser.

Fleisch ist Mord und das Barbarentum beginnt zu Hause

Kein Eintrag über Vegetarismus und mein Abendessen, sondern ein Link zum myspace von Perrecy07, der mit seiner Ukulele Smiths/Morrissey Songs covert und die Texte eindeutscht.


ich träum von ner zeit wenn bayern
sich mit ekel wegdrehen von der csu… und spd
und bei dem namen franz joseph strauss reiern
und die seilschaften denunziern
die ihn noch feiern

Ertrinken in der Bonbon-Tüte

Freut euch darüber, dass ihr wahrscheinlich noch ein paar Tage lang bei jedem Besuch dieser Seite andere Farbkombinationen erleben dürft. Ich kann mich einfach nicht entscheiden, bin aber sehr froh über alle Kommentare zu Themen wie “Bonbon-Tüte: ja oder nein?” oder “Versinken in Lila”.

Früh morgens ist es doch eigentlich ganz schön…

Ich hätte so gerne einen ♥Clocky♥. Aber international Order ist erst ab Mitte des Jahres möglich. Wenn jemand im MoMa New York vorbei kommt, möge sie_er mir bitte einen mitbringen, ja?

Schaut euch Clocky in Action an.

Bä bä bä!

Vorratsdatenspeicherung ist doof.

Hach, Du bist so unbeschreiblich männlich!

Nicht nur im gesellschaftlichen Mainstream hat Männlichkeit ungebrochen Konjunktur, sondern scheinbar selbstverständlich auch zunehmend in den Communitys von Lesben, Schwulen, Trans-Menschen und anderen Queers: Schwule orientieren sich an Idealen heterosexueller Männlichkeit, sei es der Sportler, der Skinhead oder der Cowboy aus Brokeback Mountain. Drag Kings zelebrieren ihrerseits Inszenierungen von Männlichkeit auf den Bühnen queerer Subkulturen. Gleichzeitig schreiben heterosexuelle Frauen schwule Pornos, während die Figur des Metrosexuellen, die Werbeplakate und Fernsehshows des westlichen Mainstreams bevölkert, Elemente schwuler Kultur aufgreift. Wie ist die Allgegenwart dieses Männlichkeitshypes zu erklären? Erleben wir etwa das Ende der vielbeschworenen «Krise der Männlichkeit»? Aber welche Männlichkeit ist überhaupt in der Krise?

Der gerade bei Männerscharmskript erschienene Sammelband “Unbeschreiblich Männlich. Heteronormativitätskritische Perspektiven”, Herausgegeben von Robin Bauer, Josch Hoenes und Volker Woltersdorff (Hg.), wird am Freitag bei einer Veranstaltung in der T-Stube, Allende-Platz 1, in der Uni Hamburg präsentiert und gefeiert. Die oben angerissenen Fragen werden vielleicht auch bei der Podiumsdiskussion mit den Herausgebern besprochen. Das absolute Highlight wird aber der Auftritt der polyphonen Knabenchorschwuchteln sein, die mit ihrem Programm “Parole Stößchen” für Männlichkeiten schwärmen. Es geht los um 20 Uhr. Die Veranstaltung wird übrigens co-organisiert vom LesBISchwulTranSM – polymorph-perversen Referat der Uni Hamburg.

Fragt sich nur, wohin gehen am Freitag. Im exilierten Hafenklang spielen ja auch die Kids On TV und danach legt Elli Pirelli auf. Und im Übel Und Gefährlich ist später am Abend noch polysexuelle Indie-Bespassung bei Misshapes. Ich sag mal: Die Entscheidung fällt spätestens am Freitag.