Category: Bewegtbild

Morgen Vorpremiere Live@Work von und mit Monkeydick Productions

Sehr geehrte Leser_in,

untenstehende Einladung von Frau Dr. Friedel Monkeydick leite ich gerne an Sie weiter.

Herzlichst,

Kathrin Ganz

Sehr geehrte Unternehmerinnen,

sehr geehrte Unternehmer,

begleiten Sie die Delegation von Monkeydick Productions auf ihrem Weg in unsere Kulturhauptstadt 2009! Seien Sie dabei, wenn der Monkeydick Messeauftritt die Linzer Subversivmesse rockt!

EINLADUNG ZUR VORPREMIERE:

LIFE@WORK (D 2009)
Mittwoch den 17.06.2009

im Nachtspeicher 23, Lindenstraße 23, 20099 Hamburg (St. Georg)

Doors open: 19.30h

Im Anschluss an die Filmvorführung bietet der *During Work Club* die Möglichkeit, in privat ungezwungener Atmosphäre zur Musik von DKI Monkeydick mit MitarbeiterInnen der Familie ins Gespräch zu kommen.

Wir freuen uns auf Sie!

Mit freundlichen Grüßen Ihre
Dr. Friedel Monkeydick
CEO – organization and ostentation

Eine Serie über Women’s Studies? Au ja!

Jede große US Serie wurde erst entwickelt und irgendwann als Pilot getestet, bevor sie zum Erfolg wurde … Warum sollte es also nicht klappen mit “Women’s Studies”. HBO hat dieses Projekt laut Reuters in der Mache, und es soll tatsächlich um Frauenstudien – hierzulande besser bekannt als Gender Studies – gehen. Die Hauptrolle in der geplanten Comedy Serie soll Julie White spielen: Eine Frau, die irgendwann mal ein erfolgreiches Buch veröffentlicht hat, für kurze Zeit der neue Star am feministischen Autorinnenhimmel war, und jetzt Professorin für Women’s Studies an einem kleinen liberal arts College ist.

Judy Berman auf Salon.com stellt sich die Serie schon mal vor:

And, let’s face it: Academia (and, yes, that includes women’s studies), with its departmental pettiness and Ivory Tower elitism, is ripe for some good-natured ribbing. Can you just see it now? Of course, we’ll have to have the frat guy who signs up for a women’s studies course to meet chicks. And let’s not leave out the T.A. who speaks Judith Butler as a first language. Is an episode that pits the sex-positives against the sex-negatives too much to hope for?

In der Tat: Elfenbeinturm-Elitismus, Jungs aus Studentenverbindungen, die auch mal in ein Gender Seminar gehen, um Frauen kennenzulernen, und junge Wissenschaftler_innnen, die fließend Judith Butler sprechen … das würde doch was hergeben. Bei Greek, einer College Serie, die derzeit in den USA läuft, gibt es eine Folge, in der ein Typ aus einer sehr partyorientierten Studentenverbindung unbedingt einen Women’s Studies Kurs der Spielart “feministische Lesarten Lacanscher Psychoanalyse” bestehen musste. Seine Freunde helfen ihm beim Lernen, und am Schluss sind sie alle irgendwie geläutert. Das allein war schon ziemlich lustig anzusehen für eine, die selbst in solchen Seminaren saß, und “Women’s Studies” wird sicher super. Macht das mal, HBO.

“Milk” & “The Times of Harvey Milk”

Nach dem ich letzte Woche in der “Milk” Preview war, hatte ich heute Abend die Gelegenheit, die Dokumentation von “The Times of Harvey Milk” von 1984 zu sehen. Die beiden Filme so kurz nacheinander zu sehen, war sehr interessant. Zuallererst: Super gemacht, Mr. Penn. Die Mimik, die lachenden Augen und die manchmal leicht wegbrechende Stimme erkennt man wieder, wenn man das Archivmaterial in der Dokumentation sieht. Dazu kommt, dass Penn in seiner Rolle als Harvey Milk viele O-Töne spricht, die auch in der Doku vorkommen. Also ich sag mal, das mit dem zweiten Oscar für die Beste männliche Hauptrolle geht von meiner Seite aus klar. Die Dokumentation und der Film erzählen die selbe Geschichte, und sind sich in vielen Punkten sehr ähnlich, auch wenn die Doku mehr von dem erzählt, was nach dem Mord von Milk und Bürgermeister George Moscone passiert ist.

Ein Punkt ist mir allerdings aufgefallen. Es geht um die Frauen. Während es in “Milk” viel um den schwulen Kreis um den Aktivisten und Kandidaten Harvey Milk geht, um seine Freunde und Lebensgefährten, kommen in der Dokumentation viel mehr Frauen zu Wort, die ebenfalls Wegbegleiterinnen und Supporterinnen waren. Die einzige Frau, die in “Milk” eine Rolle spielt, ist Anne Kronenberg(Frisur super getroffen!). In der Doku kommen aber auch Jeannine Yeomans und Sally M. Gearhart vor. Letztere spielten beim Kampf gegen Proposition 6, als es um ein Berufsverbot für homosexuelle Lehrer_innen ging, eine wichtige Rolle. Andererseits wird in der Doku die Sängerin Anita Bryant, die die Kampagne “Save Our Children” gründete und eine zentrale Figur in der amerikanischen Anti-Gay-Rights Bewegung war, soweit ich richtig aufgepasst habe, nur am Ende kurz in einem O-Ton von Harvey Milk benannt. “Milk” ist also “schwuler” als die Dokumentation, und er erzählt eine kohärentere Geschichte, da die Zeit zwischen den Ereignissen durch Dialoge gefüllt wird, und dadurch alles etwas straffer wirkt. Dabei tritt Milks Engagement für andere Minderheitenthemen und der Kontext, in dem seine Arbeit als Stadtrat stand – durch die Umstellung der Wahl von einer Stadtweiten Wahl auf eine Wahl der Stadträte durch die Bezirke kamen einige Vertreter_innen von Minderheiten ins Amt – leider ein bisschen in den Hintergrund.

Ich mochte beide Filme sehr gerne, denn ich stehe auf Leute, die sich für politische Ziele begeistern, und habe keine grundlegende Abneigung gegen Leute, die sich in den Politikbetrieb wagen. Also geht in “Milk” und wenn sich die Gelegenheit ergibt, schaut euch auch “The Times of Harvey Milk” an. Es lohnt sich.

Sex And The City – Der zweite Film

“Feminist response to the first Sex and the City film ranged from escapist pleasure to guilty enjoyment to searing hatred”, schreibt Tammy Oler anlässlich der Ankündigung eines Sequels zum Sex And The City Film im Bitch Magazine Blog. Ich mochte die Serie und hab vor ein paar Monaten auch den Film gesehen. Der war übelst kitschig und klebrig, passte aber zu diesem Abend.

Die Erzählungen in SATC brechen zwar nie aus ihrem hegemonialen Rahmen aus und viele Themen kommen schlicht nicht vor, aber nach wie vor finde ich es spannend, wie weibliche Identitäten in Serien wie SATC oder auch Desperate Housewives verhandelt werden. Identitätskonstruktionen entstehen eben auch bei hegemonialen Positionen nicht konflikt- und widerspruchsfrei, und was die Zuschauer_innen damit anfangen, ist ohnehin eine andere Frage.

Es gibt viel zu kritisieren. Um nur eine Sache zu nennen: Mir ist der von Miriam auf Feministing angesprochene Punkt ebenfalls sauer aufgestoßen, dass die einzigen People of Color im Film die Assistentin von Carrie und die Adoptivtochter von Charlotte sind. Token galore! Extrem gut fand ich aber – und das ist meine Hoffnung für den nächsten Film, – dass Samantha am Ende des Films ihren 50. Geburtstag feierte. Vielleicht gelingt ja, das Thema Alter einigermaßen OK zu behandeln. Die SATC-Frauen sind nicht mehr in ihren Dreißigern, und aus diesem Grund hoffe ich, dass es noch viele Fortsetzungen des Films geben wird. Vielleicht zeihen die Vier dann ganz am Ende, wenn Mr. Big und die andern Kerle schon tot sind, zusammen nach Florida. Golden Girl-Style.

Zwei Filme in Berlin: Fine Dead Girls & Female Misbehavior

Ich habe einen Terminhinweis für Berlin bekommen. In der KuBiZ Filmreihe “beyond the borders” sind diesen und nächsten Donnerstag zwei Filme zu sehen, die aus queer-feministischer Perspektive nicht uninteressant sind.

am 19. Februar um 19.00 Uhr mit:
Fine dead girls – schöne tote Mädchen
(Kroatien 2002, 90 min, R: Dalibor Matanic)

Die lesbischen Frauen Mare und Iva ziehen in eine neue Wohnung. In dem Haus wohnen etliche bizzare Gestalten: Ein Mann, der seine tote Frau mumifiziert im Lehnstuhl aufbewahrt, ein Gynäkologe, der von illegalen Abtreibungen lebt, Soldaten, Skineheads, Muttersöhnchen. Das Szenario wird zunehmend gewalttätiger und bedrohlicher. Schließlich eskaliert die Situation der HausbewohnerInnen.

und am 26. Februar um 19.00 Uhr mit:
“female misbehavior”
(BRD/USA 1992, 80 min, R: Monika Treut)

Vier außergwöhnliche Frauen und ihr Geschichten in der S/M Szene, der Pornoindustrie, vom Wechsel der Geschlechter und einem besonderen Feminismus.

Im Anschluss: Queer-Café (Frauenlesbentransgender). Immer im Anschluss an den Film, für alle die noch Lust haben über den Film zu reden, das Wetter, die Liebe, das politische Tagesgeschehen oder eben über was ganz anderes. Alle nicht Filmschauerinnen sind ebenfalls willkommen.

KuBiZ, Bernkasteler Straße 78, Berlin-Weissensee (Tram 4, 12, 13, 27)

Top 5 Serien im Herbst 2008

Als kleine Ergänzung zu meinem Text über die Frühjahrssaison in der amerikanischen Serienlandschaft hier noch meine Lieblingsserien im Herbst 2008.

1. Desperate Housewives und 30 Rock
Desperate Housewives ist in dieser Staffel richtig spannend. Am Anfang einen 5-Jahressprung zu wagen war eine hervorragende Idee, und keine Serie behandelt so gut die Frage was es heißt, in der heutigen Zeit eine Frau in der weißen, amerikanischen Middleclass zu sein, ob mit oder ohne traditionelle Familie, ob mit oder ohne ausreichend Kohle, ob als Hausfrau oder Geschäftsfrau.
30 Rock dürfte einigen mittlerweile ein Begriff sein, nachdem Tina Fey mit ihren Sarah Palin Parodien weltberühmt wurde. Für mich ist 30 Rock definitiv die witzigste Serie im letzten halben Jahr, und ich mag vor allem Alec Baldwin als Jack Donaghy sehr gerne.

3. Gossip Girl
Beklopptes Setting, merkwürdiges Drehbuch, aber sehr lustige Dialoge. Die Welt des Web 2.0 wird auf die Spitze getrieben, wenn Teenies ihre Mitschüler beobachten und erwähnenswertes sofort auf Gossip Girl landet. Von dort aus verbreiten sich die Infos per Handy rasant und kaum ist große Pause macht es überall “piep”. Alle wissen Bescheid. Da die zentralen Charaktere ohnehin alle Societykids sind, müssen sie sich ohnehin daran gewöhnen, im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu stehen. Nothing to hide.

4. Dexter
Immer wieder spannend: Der Serienkiller und Blutspritzexperte Dexter Morgan bei seinen Versuchen, mit der Welt da draußen klar zu kommen. Auch die letzte Staffel war wieder gut, auch wenn das Finale nicht so nervenzerreißend war wie sonst.

5. House
Es ist eine schwere Aufgabe, diese Serie nicht langweilig werden zu lassen. Nach 10 Minuten die erste Diagnose, nach 20 Minuten die zweiten, es geht schief, Patient kratzt fast ab, aber dann fällt House noch was ein. Lebensrettung in Minute 30. Zwischendurch die üblichen fiesen Kommentare, aber immerhin ist die House & Cuddy Storyline diese Staffel ganz spannend.

Nicht gesehen, aber könnte gut sein: Mad Men.

Und ihr so?

Serien-Wahnsinn! L-Word, Big Love & The United States of Tara

Am Sonntag wüschte ich mir wirklich, in den USA zu leben. Mit Kabelabos von HBO und Shotime und einem Tivo (wegen der Überschneidungen) ausgestattet würde ich am 18. Januar die ganze Nacht vor der Glotze hängen und Serien gucken, die mit neuen Staffeln oder erstmalig ausgestrahlt werden.

Da wäre zum einen die sechste und letzte Staffel von The L-Word (Shotime). Ich schwanke da immer zwischen aufrichtigem Interesse an den Stories und extremem Amüsement aufgrund der Übertreibungen. Die neue Staffel beginnt mit dem Tod einer zentralen Figur (auf youtube erfahrt ihr schon, wer es ist), und in den nur acht Folgen wird dann gezeigt, wie es dazu kam. Das verspricht zum Abschied noch mal überzogenes und glamuröses Drama nach meinem Geschmack.

Während es bei L-Word um relativ etablierte lesbische, bisexuelle und trans Leute, die in Hollywood leben, geht, findet wirkliche Devianz in Sandy, Utah statt. Big Love (HBO) ist eine Serie über eine polygame Familie mit fundamentalistisch-mormonischem Hintergrund und geht in die dritte Staffel. Wird Bill eine vierte Frau in die Ehe bringen? Wie entwickelt sich der Machtkampf zwischen Barb, Nicky und Margene? Wie gehen die acht Kinder mit ihrer nicht-normativen Familiesituation um? Und was treiben die Familien auf dem compound in Juniper Creek, wo die Sitten etwas rauer sind? Big Love ist extrem spannend und herausfordernd, weil hier sehr nuanciert die Repräsentation von Polygamie als traditionelle und unterdrückerische Herrschaft über Frauen auf eine Repräsentation von Polygamie als auch von Frauen selbstgewählte Lebensform stößt. Und außerdem spielt Chloë Sevigny mit. Habe ich euer Interesse geweckt? Hier ist eine kleine Einführung, zugleich aber auch Zusammenfassung dessen, was in den bisherigen zwei Staffeln geschehen ist (Spoiler).

Und schließlich ist da noch die Serienhoffnung 2009: The United States of Tara (Shotime). Ein sehr gutes Omen ist die Tatsache, dass Diabolo Cody die Serie entwickelt hat, die oscar-prämierte Drehbuchautorin von Juno. Tara, gespielt von Toni Colette, ist eine Frau mit multipler Persönlichkeitsstörung. Sie ist Tara, Alice, Buck und T. Dass die weibliche Hauptrolle zu eindimensional angelegt ist, wird man dieser Serie also schon mal nicht vorwerfen können.

Das macht doch Lust auf mehr! Oh, und die zweite Staffel von Flight of the Concords (HBO) fängt am Sonntag auch an. Es ist also für genug Seriennachschub gesorgt, auch für Leute wie mich, die Vampire nicht spannend finden.