nrrrdz000017: utopie oder tütensuppe?

nrrrdz logoWir haben uns mal wieder zusammengefunden und eine Runde genrrrdzt. Es geht um offene vs. geschlossene Systeme und die Frage, was passieren muss, bis Apple uns an offenere Plattformen bzw. die Linux-Welt verliert. Es geht um User Experience, den Zugang zur digitalen Welt, glattgeschmirgelte Oberflächen und die Frage, ob IT in den nächsten Jahren die Spur von Utopie, die im universellen Computer, dem Internet und Freier Software angelegt war, verliert und wir es in Zukunft nurmehr mit belanglosen Produkten zu tun haben werden. Die Anregung, uns mit diesem Thema zu beschäftigten, kam von einer Hörerin, die uns auf den den Essay “Wir brauchen wütende Nerds” von Jonathan Zittrain aufmerksam gemacht hat. Vielen Dank dafür!

Bis wir zu diesem wirklich spannenden Thema kommen müsst ihr allerdings einen etwa zwanzigminütigen Werbeblock überstehen, indem ihr erfahrt, was wir in letzter Zeit so getrieben haben. Kathrin hat, zusammen mit Jens Ohlig und Sebastian Vollnhals, ein Buch über Hackerbrause geschrieben (und wo wir gerade dabei sind, stellen wir auch das Hackerbrause-Quartett von RedQuartett vor). Marlen macht zusammen mit Frank (@frellpumpkin) einen Videospielepodcast mit dem schönen Titel “Peach nerdz no hero”. Auch Kathrin gibt es seit einigen Monaten noch an anderer Stelle zu hören, nämlich bei “Der Computer kann alles” im FSK und per Podcast.

[podcast]https://www.iheartdigitallife.de/podcast/nrrrdz17.mp3[/podcast]
Download (mp3, 49,7 MB, 1 h 44 min)

11 comments

  1. Netzzwerk says:

    Hi, ich weiß nicht obs an mir liegt, bzw. was ich falsch mache: Ich benutze Downcast auf meinem iphone, um euren Podcast zu hören und hatte damit bisher keine Probleme, aber ich kann die aktuelle Folge nicht laden. Downcast tut so als ob er sie lädt und sagt dann aber, dass sie nur 50kb groß ist. Ich habs mal mit Instacast probiert, da ging das Herunterladen, aber er behauptet es sei ein Videopodcast.

    Könnt ihr mir helfen? Habt ihr irgendwas anders gemacht als sonst, oder liegt’s an mir?

    LG

  2. ihdl says:

    hi! lag nicht an dir, sondern an einem leeren enclosure. lustigerweiße hat sich heute noch wer gemeldet und gesagt, dass der google android client listen die folge auch nicht findet. ich hab das jetzt gelöscht, aber es scheint noch nicht bei feedburner angekommen zu sein. könntest du mir später mal feedback geben, obs geklappt hat?

  3. Netzzwerk says:

    Hi,
    hat geklappt. Läuft wieder. Die Folge wurde gerade normal runtergeladen und ist auch abspielbar.

    Danke für den schnellen Support ;-)

    viele Grüße

  4. okrinom says:

    An sich finde ich die Folge interessant und es lagen durchaus auch neue Impulse für mich in ihr. Allerdings finde ich, dass die aktuell bestehende Situation nicht ganz korrekt dargestellt wurde.

    Momentan, ist der Mac definitiv keine geschlossene Plattform: Ich habe vollen Administrator-Zugriff, ich kann von überall her beliebige Software installieren und auch beliebige Software selbst compilieren.
    Zumindest momentan unterscheidet sich der Mac von anderen Unix Systemen technisch kaum, mal davon abgesehen dass ich keinen allgemeinen Einblick in die Quellcodes des Systems habe.

    Der App-Store ist momentan nichts weiter als ein weiterer, bequemer Software-Distributionskanal.

    Ob Apple wirklich irgendwann in der Zukunft den App-Store erzwingt steht noch in den Sternen. Ich befürchte auch, dass es in diese Richtung gehen könnte, aber zumindest mit der nächsten OS Version “Mountain-Lion” wollen sie diesen Weg offenbar noch nicht gehen, denn hier lässt sich das System problemlos wieder in einen offenen Modus schalten, in dem keine Software überprüft wird. Damit kann ich jedenfalls gut leben, sollte sich das allerdings jemals ändern bin ich gezwungen die Plattform zu verlassen, denn ich benutze jeden Tag selbst compilierte GPL lizensierte Software die niemals über den Appstore verfügbar sein wird.

  5. Miriam says:

    Arrrgh, was Katrin da über Linux sagt, zeigt mal wieder, wie vorurteilsbehaftet und uninformiert nach wie vor mit dem Thema umgegangen wird. Ja, man kann mit seinem Linux-Rechner den lieben langen Tag nichts anderes machen, als mittels Shell-Befehlen am System rumbasteln. Aber genauso gut kann man auch eine total glatt geleckte Oberfläche bekommen, wie man sie von seinen Apple-Produkten gewohnt ist (man kann sogar den Look mittels Theme so anpassen, dass die Oberfläche aussieht wie bei einem Mac, jaja…). Und das Appstore-Konzept wurde auch nicht von Apple erfunden, sondern findet sich seit Jahren unter dem Namen “Paketverwaltung”, “Software Center”, etc. bei diversen Linux Distributionen. Man kann einen Linux-PC mittlerweile unter vollkommener Ignoranz der Konsole benutzen und hat trotzdem immer die Freiheit, mit dem Rechner machen zu können, was man will, kann Programme installieren, die es nicht in den Paketquellen gibt, etc.
    Leider ist es nach wie vor so, dass vor allem die nerdigsten unter den Nerds Linux benutzen und dadurch scheinbar noch immer der Eindruck entsteht, man MÜSSE zwangsläufig ständig am System rumbasteln. Muss man nicht, es gibt Distributionen, die sind deutlich einfacher zu handhaben als ein Windows-PC (eben dank der Paketverwaltung). Ubuntu oder LinuxMint sind solche Distributionen, die mittlerweile auch die meistgenutzten Linux-Distris sind. Wie gesagt, mann KANN dran rumbasteln, aber man MUSS ganz sicher nicht, man bekommt out-of-the box einen lauffähigen Rechner, wenn man ein paar Kleinigkeiten die Hardware betreffend beachtet (was ich euch beiden aber ohne Bedenken zutraue). Da sehe ich btw definitiv den klaren Vorteil von Apple-Produkten, nämlich die unerreicht gute Abstimmung von Hard- und Software.

  6. jörn says:

    irgendwie habe ich gerade nrrrz17 gehört und irgendwie war er gut. irgendwie habt ihr irgendwie apple irgendwie gut getroffen. irgendwie werde ich irgendwie den nächsten auch hören, also irgendwii

  7. ihdl says:

    @Miriam Ich hab gerade noch mal über meine Wahrnehmung von Linux nachgedacht. Ich kenne relativ viele Leute, die immer wieder so was sagen wie “oh, ich hab die letzten drei tage wieder an meinem ubuntu rumgefrickelt”. das ist für die wahrscheinlich prokrastination, also etwas, was nicht sein muss, aber spass macht und dann die zeit von andern dingen wegfrisst. vielleicht reden auch einfach die ubuntu nutzer_innen, die nicht so viel zeit mit gefrickel verbringen nicht so viel drüber. linux scheint mir jedenfalls nach wie vor die tendenz zu haben, die nutzer_innen ins system reinzuziehen. und das ist ja eigentlich was schönes.

  8. Miriam says:

    Ja, genau, es macht auch einfach Spaß, wenn man seinem Rechner beibringen kann, genau das zu tun, was man von ihm will und nicht hinnehmen zu müssen, was man von Apple/Microsoft vorgesetzt bekommt.
    Ich glaube auch, dass die ‘einfachen’ NutzerInnen von Linux-Rechnern schlicht und einfach oft gar nicht erwähnen, dass sie vollkommen problemlos ihren Computer benutzen. Ist doch klar, dass man eher über (un)gelöste Probleme redet als über nicht vorhandene Probleme.

  9. Petra says:

    Meinen ersten Rechner kaufte ich, da gab’ es noch kein Windows. Ich habe nichts kapiert und konnte so gerade den Weg zum Schreibprogramm und zu den Spielen finden. Ein Freund, der alle paar Monate mal zu Besuch kam, brasselte dann an meinem Rechner herum und anschließend kannte ich mich gar nicht mehr aus. Mit Windows wurde es besser und ich verstand immer mehr. In meinem Bekannten- und Arbeitskollegenkreis gab und gibt es niemanden, den ich wegen irgendeinem Computerproblem um Rat fragen könnte. Da sind alle noch “dümmer” als ich. Da ich in unmittelbarer Nähe der Uni wohnte, habe ich einfach Zettel in mein Auto gehangen und um bezahlte Hilfe an meinem Rechner gebeten. Rückblickend kann ich zu meiner Windowszeit nur sagen, dass immer irgendetwas nicht funktionierte. Teilweise war ich so frustriert, ich hätte den Rechner aus dem Fenster werfen können. Dann habe ich eine Zeit lang Linux und Windows parallel auf dem Rechner gehabt. Mit Linux konnte ich mich aber nie anfreunden. Etwa im Jahr 2004 bin ich dann auf einen Mac umgestiegen. 3 Gründe gab es dafür: 1. Bei den Windowsrechnern muss man sich immer entscheiden, welcher Anbieter, welches Motherboard, welche Grafikkarte, welche Soundkarte etc. Woher soll ich denn wissen, was zueinander passt? Bei Apple habe ich das Problem nicht, ich kann die Größe der Festplatte und des Arbeitsspeichers bestimmen und anhand meines Geldbeutels mich für einen Prozessor entscheiden und das war’s dann. 2. Ich war die Virenschutzprogramme leid. Sie waren auch ein ewiges Ärgernis. Heute verwende ich konsequent nichts aus der Windowswelt und bisher brauchte ich mir um den Virenschutz keine Gedanken machen. 3. Seitdem ich einen Mac habe funktioniert alles. Meinen letzten blauen Bildschirm mit dem netten Hinweis: Schwerer Ausnahmefehler an xy, habe ich in 2004 gesehen. Das Internet, vor allem Web 2.0 haben mit Sicherheit auch viel dazu beigetragen, dass ich nun mit meinem Rechner gut zurecht komme und für auftretende “Probleme” schnell Lösungen finde.
    Ich sehe sehr wohl, dass ein geschlossenes System Gefahren birgt. Aber alle Bedenken sind bisher nur theoretischer Natur. In der Praxis wollte ich noch nie irgendetwas haben, was es nicht gab. Ganz im Gegenteil fand ich es zum Beispiel sehr angenehm, als ich vor ein paar Tagen eine Datei öffnen wollte, für die ich aber kein Programm habe und mir dann sofort passende Programme im Appstore vorgeschlagen wurden.

    Ihr habt von Seiten im Netz gesprochen, auf denen man Grundkenntnisse im Programmieren lernt. Könnt ihr die Seiten bitte einmal nennen?

Comments are closed.