Datensicherheit im Pudel

Update: Hier gehts zur Nachberichterstattung zur Veranstaltung mit Rena Tangens.

Für diejenigen, die mehr über Datensicherheit, informationelle Selbstbestimmung im digitalen Zeitalter und Identitätsverschleierung erfahren wollen, bieten sich in Hamburg demnächst zwei tolle Gelegenheiten. Rena Tangens, Frank Rieger und Constanze Kurz kommen am kommenden Sonntag und am Dienstag, den 24. Februar in den Golden Pudel Salon. Hier die Ankündigungen zu den beiden Veranstaltungen.

Rena Tangens:
Datensicherheit und informationelle Selbstbestimmung

Sonntag, 15. Februar, 20 Uhr
Golden Pudel Salon, St. Pauli Fischmarkt 27, Hamburg

Was bleibt vom Menschenrecht auf informationelle Selbstbestimmung, wenn eine Horde von Big Brothers uns auf allen Wegen durch Netz und Nachbarschaft über die Schulter sieht? Während gleichzeitig die Möglichkeiten und Versuche zunehmen, sich diese Daten gewinnbringend anzueignen? Rena Tangens gehört zu den PionierInnen der digitalen Kommunikation. Sie vereint in ihren Projekten Medienarbeit, Kunst und Politik in Theorie und Praxis. 1984 rief sie das Kunstprojekt Art d’Ameublement ins Leben, 1988 gründete sie die Haecksen mit, einen Zusammenschluss weiblicher Mitglieder des Chaos Computer Clubs. Ab 1989 arbeitete sie am Mailboxprogramm ZERBERUS und der BIONIC-MailBox mit. Sie ist Mitbegründerin und Vorsitzende des Bielefelder FoeBuD e. V., Kuratorin der monatlichen Kultur- und Technologie-Veranstaltungsreihe Public Domain und Mitorganisatorin der deutschen BigBrotherAwards, der einmal jährlich an die eifrigsten Datensammler und Überwachungsbefürworter vergeben wird.

Mit Rena Tangens eröffnet das Freie Sender Kolleg seine Vortragsreihe. Das Freie Sender Kolleg ist eine umfangreiche Veranstaltungsreihe mit Seminaren, Vorträgen und Workshops zur Diskussion und Vervielfältigung kritischer Radio- und Medienpraxis, veranstaltet vom FSK.

Do It Yourself: Identitätsverschleierung und Datensicherheit
Eine Veranstaltung mit Constanze Kurz und Frank Rieger

(Chaos Computer Club, CCC)

Welche Daten sind auf dem Chip im Reisepass gespeichert und was passiert, wenn der Pass in der Mikrowelle landet? Wie lässt sich die Datenspur im Internet verwischen? Und warum ist es in manchen
Situationen am besten, sein Handy wegzuwerfen?
Das Verschleudern von persönlichen Daten ist mittlerweile so normal, dass man sich nicht einmal mehr fragt, welche Räume man sich nimmt, wenn man die Türen offen lässt. Vom Online-Shopping bis zum Social Web, vom Zeitungsrätsel bis zum Abonnement, von der Gesundheitskarte bis zur Steuernummer – selten fühlt man sich bemüßigt, eingeforderte Daten oder deren Speicherung zu verweigern. Im Zweifel gewinnt der Rabatt gegen den Stress. Über diesen rasanten Verlust des Datensicherheitsbewusstseins freuen sich vor allem Wirtschaft und Regierung.
Am 24. Februar erklären Constanze Kurz und Frank Rieger vom CCC, wie Datensicherheit auch vergnügen bereiten kann. Denn Wissen bedeutet Selbstermächtigung: Wer eine E-Mail verschicken kann, kann sie auch verschlüsseln. Wer im Internet surfen kann, kann die Spuren auch anonymisieren. Wer ein Handy nutzt, sollte wissen, was ein IMSI-Catcher ist und wie die Polizei ihn bei Großdemonstrationen einsetzt.
Die Veranstaltung im Salon mit Elbblick informiert darüber, was mit den Daten passiert, welche Entscheidungen man treffen und wie man einfache Maßnahmen gegen die technische Überwachung ergreifen kann.

Datum: Dienstag, 24. Februar 2009, 20:00 Uhr
Ort: Golden Pudel Salon, Am St. Pauli Fischmarkt 27, 20359 Hamburg, 1. OG
Eintritt: 3,– Euro

Veranstaltet vom re[h]tro-frauentag bei FSK und dem Republikanischen Anwältinnen und Anwälteverein [RAV]