Am kommenden Samstag, dem 24. Januar 2009, ist Frank Apunkt Schneider, Mitglied der deutsch-österreichischen Kunstgruppe monochrom zu Gast im Trottoir in Hamburg (Hamburger Hochstraße 24 / St. Pauli). Er präsentiert ab 20 Uhr ein Powerpoint-Infotainment über Georg Paul Thoman: Die Eigenurintherapie des Realen.
Georg P. Thomann (1945-2005) war ein österreichischer Großkünstler, dessen Weg durch die Kunstgeschichte des späten 20. Jahrhunderts radikale Positionen von Wiener Aktionismus über Situationismus, Punk, Neoismus, Appropriation Art bis bis zur Repolitisierung im Umfeld der p.c.-Bewegung miteinander verband.
2002 wurde Georg P. Thomann als österreichischer Beitrag zur Sao Paulo Bienale geschickt. Dabei stellte sich heraus, dass er (und seine über hundertseitige Biographie) von der Wiener Gruppe monochrom erfunden worden war. Und zwar, um der Kunst etwas von der Würde zurückzugeben, die sie als bürgerliches Selbstvergewisserungsmedium freilich nie hatte.
Georg Paul Thomann, heißt es in einem Programmtext, „ist eine Sonde, die in zeitgenössische Kunstmilieus eingesenkt wird, eine Lebensform, die auf den Kurzschlüssen basiert, die erzeugt werden, wenn die so genannte Wirklichkeit mit Eigenurin therapiert wird. Er taucht an ausgewählten Orten der Kunstlandschaft auf und hinterlässt sie so, wie er sie vorzufinden sich gewünscht hätte.“
Frank Apunkt Schneider ist Mitglied bei monochrom und wird im Anschluss an seinen Vortrag über Georg Paul Thomann einige der letzten Exemplare des längst vergriffenen Thomann-Readers „Wer erschoss Immanenz?“ versteigern.
Monochrom ist eine deutsch-österreichische Kunstgruppe, die das gleichnamige Magazin herausgibt und die Webseite www.monochrom.at betreibt.