Mike Daisey was a self-described “worshipper in the cult of Mac.” Then he saw some photos from a new iPhone, taken by workers at the factory where it was made. Mike wondered: Who makes all my crap? He traveled to China to find out.
Die This American Life-Folge Mr. Daisey and the Apple Factory thematisiert die Produktionsbedingungen in den Sonderwirtschaftszonen Chinas. Mike Daisey begab sich auf eine investigative Reise nach Shenzhen. Dort sitzt u.a. der Elektronikhersteller Foxconn, für den mehr als 300 000 Mitarbeiter_innen Appleprodukte und Bauteile für Sony, Nintendo und Hewlett-Packard herstellen. Seine Erkenntnisse und Eindrücke führt Daisey in Form eines Monologs auf. In zweiten Teil der Folge wird seine Perspektive durch das This American Life-Team vor dem Hintergrund weiterer Recherchen eingeordnet.
Hinter der shiny Oberfläche eines Smartphones steckt jede Menge Arbeit, da muss eine sich keine Illusionen machen. Einen Gedanken zum technokapitalistischen Nord-Süd-Verhältnis fand ich aber besonders interessant: Daisey beschreibt, dass ihn die Tatsache, dass ein Smartphone von sehr vielen Arbeiter_innen in einzelnen Schritten per Hand zusammengesetzt wird, ziemlich überrascht hat, obwohl er sich vorher keine großen Gedanken dazu gemacht hat. Seine Vorstellung von moderner Produktion sei geprägt von den Bildern aus japanischen Automobilfirmen der 1980er Jahre. Er war unbewusst davon ausgegangen, dass er diese Bilder auch in Shenzhen sehen würde, obwohl er auch schon von Sweatshops gehört hatte.
Statt der Hightech-Roboter setzen zehntausende von Arbeiter_innen die ganzen kleinen Teile, aus denen die Gerät bestehen, von Hand zusammen. Bis zum letzten Schritt, dem Polieren des Displays. Maschinen nehmen den Arbeiter_innen in Shenzhen die Arbeit nicht weg. Die Arbeit ist dort nämlich noch günstig genug. Tief eingeschriebene Fortschrittsnarrative lassen uns aber glauben, dass die technologische Entwicklung längst so weit sein müsste. Diese Illusion wirkt besonders absurd, wenn wir von den guten alten Zeiten schwärmen, in denen die Dinge, die wir konsumieren, noch aus echter, authentischer Handarbeit waren.
Nach dem diese Illusion vorerst zerstört ist, müsste aber auch die Frage gestellt werden, ob “Maschinen nehmen uns die Arbeit weg” im Kontext der Forderung eines Bedingungslosen Grundeinkommens ((Vom Netzwerk Grundeinkommen gibt es Poster mit diesem Spruch. Eine von Anne Allex und Harald Rein herausgegebene Veröffentlichung mit Beiträgen zum Existenzgeld heißt “Den Maschinen die Arbeit … uns das Vergnügen!”)) eine solidarische Annahme ist und ob es uns dabei egal ist, dass es eben nicht nur Maschinen sind, die diese Arbeiten jetzt übernehmen.