Konstruiert

Gestern schrieb ich ja, dass es wünschenswert wäre, wenn Journalist_innen sich auch mal mit konstruktivistischen Theorien auseinander setzen würden. Nach dem ich eine Kurzbesprechung zum Film XXY bei Intro.de gelesen habe, bin ich mir darüber nicht mehr so sicher:

Ungewöhnlich, aber wahr: Die junge Alex ist Mädchen und Junge zugleich, meinen zumindest ihre Geschlechtsteile. Was sich erst einmal ungemein praktisch anhört, kann allerdings auch sehr belastend sein, vor allem, wenn die nähere Umgebung darauf nicht so klar kommt. Das fängt in Alex’ Fall schon bei den Eltern an, wird aber auch nicht besser in der uruguayischen Provinz, wo die Menschen noch nicht so viel Erfahrung mit sozial konstruierten Gender-Differenzen haben. Um es mal milde auszudrücken.

Während der Textanfang wohl ein schlechter Scherz sein soll, frage ich mich: Provinzler haben wenig Erfahrung mit sozial konstruierter Gender-Differenz? Was soll das heißen? Da hat wohl jemand in der Uni nicht richtig aufgepasst, den Begriff aufgeschnappt, aber das Konzept nicht verstanden.