Gestern habe ich mich gefragt, wie eigentlich um die Frauenquote in meiner Podcast-Aboliste bestellt ist. Meine Lieblingspodcasts werden entweder von professionellen Radioteams gemacht oder es sind Interviewformate und Gesprächsrunden von Leuten, die sich locker und in irgendeiner Art kenntnisreich oder reflektiert über etwas unterhalten, was mich interessiert. Queeres Leben, Computer, Geschichte und Gelaber über dies und das ohne thematischen Fokus. Ich hab 22 Podcasts abonniert. Bei den meisten davon höre ich alle Folgen, bei einigen nur die mit besonders interessanten Themen.
Es gibt keinen Podcast von einer oder mehreren Frauen, vier mit einer Frau* im festen Team wie beispielsweise Küchenradio und Medienradio. Daneben gibt es einige Interviewpodcast die ab und an Frauen als Gesprächspartnerinnen haben und Podcasts, bei denen verschiedene Leute die Beiträge machen, darunter auch Frauen. (Eigene Projekte und heiter scheitern nehme ich jetzt mal aus.)
Also unterm Strich: Es ist wenig. Darum habe ich mal bei Twitter gefragt, ob Leute Tipps für mich haben. Einmal Abends, einmal Mittags und es wurde auch retweetet. Es kamen nur wenige Vorschläge, die ich hier für euch gesammelt habe:
Mir sind auch noch ein paar Podcasts eingefallen:
Soweit so gut mit den unvollständigen Listen. Ich würde mich über weitere Vorschläge in den Kommentaren freuen. Aber was will ich eigentlich damit sagen?
Das Geschlecht der Macher_innen spielt erstmal eine untergeordnete Rolle bei der Podcastwahl. Themen, Sympathie, Machart usw. sind wichtiger. Es geht mir auch nicht um die weibliche Stimme oder so etwas. Ich mag einfach solche Gesprächsformate und wundere mich über den absoluten Männerüberhang. Warum podcast keine von den feministischen Bloggerinnen? Ein monatliches Roundup von Mädchenblog-Autor_innen über Skype wäre toll. Antje Schrupp, unter deren Namen es drei Videos bei youtube gibt, in denen Feministinnen bestimmte Begriffe erläutern, könnte ihre feministischen Freundinnen unterschiedlicher Generationen interviewen. Und es muss ja nicht Feminismus oder queerer Content sein. Rassismuskritik wäre ein interessantes Thema, DIY aber auch, Theater, Innenpolitik, Zombies oder auch Gelaber über dies und das ohne thematischen Fokus.
Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich nicht darüber diskutieren, warum Frauen hier weniger vertreten zu sein scheinen. Dann heißt es wieder technikferne, mangelndes Selbstbewusstsein, im besten Fall zu wenig Zeit, yada yada yada. Die (defizitären) Frauen vs. die Männer. Mir geht es eher darum, die Idee in den Raum zu werfen und euch zu fragen, ob ihr nicht Lust auf Podcasting habt und ob ihr Ideen im Hinterkopf habt, die nur darauf warten, umgesetzt zu werden.