Dröger Stil, korrekt zitiert

Der Plagiatskandal des ehemaligen Bundesverteidigungsministers KTzG machte es erforderlich, hier und da zu erläutern, was eigentlich eine wissenschaftliche Arbeit ausmacht. Schade nur, dass es die meisten beim Umgang mit den Quellen und dem korrekten Zitieren belassen. Mspro fügt in wir müssen reden 19 noch den langweiligen, trockenen Stil hinzu. Was fehlt: Wissenschaftliche Arbeiten zeichnen sich durch ein klar formuliertes Erkenntnisinteresse aus, dem mit Bezug auf Theorien und mit Hilfe von Methoden (in unterschiedlicher Gewichtung und abhängig von der Disziplin) nachgegangen wird. Geschwafel ist auch mit Fußnoten und Gänsefüßchen Geschwafel.

2 comments

  1. Odradek says:

    Meinst Du, ‘Fußnoten’ – derzeit ist von solchen i.e.S. als Mittel der Transparenz die Rede, während ihre Funktion in der Erschließung des Forschungsstandes unterbelichtet bleibt – seien lediglich notwendige, keinesfalls hinreichende Bedingung-en- für Wissenschaftlichkeit? Dann würde ich zustimmen und mich nur am Begriff “Erkenntnisinteresse” stoßen, er läßt einen impliziten L Habermas-Bezug wittern (daraus jetzt ein Lob der Fußnoten zu stricken wäre zu offensichtlich).

    Dann wäre lediglich – “unter ‘Pomos'” – zu klären (ein “Erkenntnisinteresse” gewissermaßen), ob/wieso die Frage “einer” wissenschaftlichen Arbeitsweise überhaupt noch Sinn ergibt oder ‘die’ Wissenschaft – sei es als Wortfamilie, sei es als große Erzählung – in ihre Einzelausprägungen ohne ein zusammenhängendes Ganzes zerfällt.

    Wer noch antworten hat, kann detaillierte Fragen bekommen ;)

  2. ihdl says:

    No Habermas intended!

    Ansonsten bin ich tatsächlich der Meinung, dass wissenschaftliche Arbeiten das Anliegen verfolgen, eine Frage zu klären. Das passiert auch unter der PoMo Annahme, dass es sich um eine große Erzählung handelt, denn die Spiele spielen wir (…) ja mit, auch wenn wir keinen Boden mehr unter den Füßen haben.

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