Category: Academia

Die AG Queer Studies bloggt

Die AG Queer Studies, Organisator_in der Vortragsreihe Jenseits der Geschlechtergrenzen und Herausgeber_in des gerade erschienen Sammelbandes Verqueerte Verhältnisse hat jetzt unter agqueerstudies.de ein eigenes Blog. Dort werden wir über unsere Veranstaltungen und Projekte informieren und demnächst die Vorträge der Ringvorlesung als Podcast zur Verfügung stellen.

An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal ganz besonders auf den Vortrag an diesem Mittwoch hinweisen, den die AG Queer Studies in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Disability Studies (ZeDiS) der Uni Hamburg veranstaltet. Christiane Hutson, Lehrbeauftragte in den Gender Studies an der HU und in den Erziehungswissenschaften an der Uni Bielefeld, spricht über die Intersektionen von Rassismus, Hetero/Sexismus und Ableism: Unverschämt. Wir im Spannungsfeld von Rassismus, Hetero/Sexismus und Ableism.

Woohoo! Verqueerte Verhältnisse ist da!!!

So viele Ausrufezeichen seht ihr bei mir nicht alle Tage. Das ist purer Mitherausgeberinnenstolz. Muss auch mal sein, nach so langer Arbeit.

"Verqueerte Verhältnisse" – jetzt im Buchhandel

“Verqueerte Verhältnisse. Intersektionale, ökonomiekritische und strategische Interventionen” ist seit gestern erhältlich. Damit hat die AG Queer Studies den zweiten Sammelband zur Vortragsreihe Jenseits der Geschlechtergrenzen veröffentlicht. Das Buch ist beim Männerschwarm Verlag in Hamburg erschienen und enthält neben der Einleitung 10 Beiträge zu den Themenbereichen Queer Studies und rassifizierende Machtverhältnisse, Ökonomiekritik, neoliberaler Kapitalismus und Reflektionen queerer Praxen. Zum Sammelband beigetragen haben Jin Haritarworn, Felix Krämer, Nina Mackert, Alexandra Ganser, Antke Engel, Sonja Mönkedieck, Renate Lorenz, Do Gerbig, Joke Janssen, Annett Losert, Jo Bucher und Angelika Goeres (falls ihr das lest an dieser Stelle noch einmal Danke für die tolle Zusammenarbeit!).

Dem Band liegt ein Verständnis von Queer Theory zugrunde, das den Blick über die „klassischen“ Themenfelder der Queer Studies erweitern und Regime der Heteronormativität und Zweigeschlechtlichkeit in ihrer Verwobenheit mit anderen Herrschaftsachsen untersuchen will.
Neben Sexualitäten und Geschlechterkonstruktionen rücken vielfältige gesellschaftliche Felder und wissenschaftliche Disziplinen in den Blick, in denen (Identitäts-)Kategorien festgeschrieben und Machteffekte produziert werden. Machtvolle Zuschreibungen und ihre performative Herstellung sind nahezu jedem gesellschaftlichen Handeln und Sprechen immanent und können damit zum Untersuchungsgegenstand werden. Queer Studies stehen demnach vor der Herausforderung, ihr Untersuchungs- und Interventionsfeld radikal erweitern zu müssen und dennoch in ihrer Methodik und (wissens-)politischen Zielsetzung nicht beliebig zu werden. Dieses Buch möchte einen Beitrag zu diesem Projekt leisten.

Hier findet ihr ein PDF mit einem Überblick über den Inhalt. Der Band kann ab sofort für 16 Euro im online und offline Buchhandel erworben werden.

Promovieren mit Augenaufschlag

Ich dachte mir neulich, dass es vielleicht keine schlechte Idee ist, einen Promotionsratgeber zu besorgen. Das Angebot auf dem Markt ist vielfältig, doch mangels Alternativen in der Bibliothek griff ich zu dem bei Amazon mit nur zwei Sternchen bewerteten “Promovieren mit Plan. Ihr individueller Weg: von der Themensuche zum Doktortitel” von Randi Gunzenhäuser und Erika Haas.

Das schmale Büchlein richtet sich an zwölf verschiedene Typen von Promovierenden: Von wissenschaftlichen Mitarbeiter_innen mit vollen Stellen über Stipendiat_innen bis zu Privatiers, die sich nach erfolgreicher Berufslaufbahn ganz der wissenschaftlichen Muse hingeben. Die Tipps des Ratgebers sind am Rand mit kleine Zahlen gekennzeichnet, so dass mensch gleich sieht, für welche der zwölf Gruppen sie zutreffen. Außerdem finden sich kleine Weiblichkeitszeichen an den Stellen, die für Promovendinnen besonders relevant sind.

Lasst es euch auf der Zunge zergehen, was die Autor_innen über Autoritätskonflikte bei beruflich erfolgreichen Promovierenden gegenüber ihren Betreuungspersonen schreiben:

Verschärft wird diese Situation, wenn Sie erfolgreich im Beruf und zusätzlich weiblichen Geschlechts sind: In diesem Fall ist ein besonderes Gespür für ein ausgewogenes Verhältnis von Selbstdarstellung und Anerkennung der Autorität Ihrer Betreuungsperson gefragt. Von Ihnen als Frau wird mehr Unterordnung erwartet als von Männern. Erfolgreiche Frauen wirken auf viele Männer noch immer bedrohlich und diesem Faktum können Sie leider nicht auf einer rationalen Ebene begegnen. Nicht selten werden Sie in einen irrationalen Machtkampf verwickelt. Machen Sie sich das gerade als Frau bewusst, wenn Sie merken, dass sich inhaltliche Diskussionen ohne alle Logik entwickeln: Ihr Doktorvater hat Angst! Sie müssen sie ihm nehmen. Zum Teil reicht ein bewundernder Augenaufschlag, zum Teil müssen Sie zu langweirigen Strategiekonzepten greifen.

Liegt es an mir oder am Text, dass mir zum Thema “langwierige Strategiekonzepte” nichts anderes einfallen will, als bei der nächsten Fachtagung mit dem Doktorvater ein Doppelzimmer zu buchen?

Ich bin gespannt, was dieses Buch noch zu bieten hat. Erstaunt hat mich, dass es beim Verlag Barbara Budrich erschienen ist. Dort erscheinen viele Bücher zu Geschlechterforschung, und auch die Fachzeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft femina politica wird dort verlegt. Peinlich!

Jenseits der Geschlechtergrenzen im Sommersemester 2009

In der nächsten Woche, genauer gesagt am 8. April, beginnt an der Universität Hamburg wieder die Vortragsreihe “Jenseits der Geschlechtergrenzen”, die von der AG Queer Studies organisiert wird.

Unsere Vortragsreihe “Jenseits der Geschlechtergrenen” startet wie gewohnt mit einer Einführung der AG?Queer Studies ins Sommersemester 2009. Am 14. April freuen wir uns auf Christian Klesse, einen alten Bekannten unserer Vortragsreihe, der über die “Schwierigkeiten in der Aushandlung nichtmonogamer Lebensweisen” sprechen wird. Mit feministisch-queeren Raumkonstruktionen am Bespiel des Ladyfests Wien beschäftigt sich Barbara Maldoner-Jäger in ihrem Vortrag am 20. Mai, und in der Woche darauf gibt uns Kerstin Palm einen Einblick in die evolutionstheoretische Schönheitsforschung, durch die “spezifische Schönheitsideale mit der Autorität der Natürlichkeit ausgestattet werden”.

Das Zusammendenken unterschiedlicher Formen des gesellschaftlichen Ein- und Ausschlusses bildet auch dieses Semester wieder einen Schwerpunkt in unserem Programm. Mit der intersektionalen Arbeit von LesMigras Berlin beschäftigt sich Lisa Thaler in ihrem Vortrag am 22. April, am 1. Juli spricht Olaf Stuve über “Identitätskritische Jungenarbeit aus intersektionaler Perspektive” und den Semesterabschluss bildet Martina Tißberger mit ihrem Vortrag “Dark Continents. Psychoanalyse, Gender und Whiteness” am 15. Juli. Wir freuen uns außerdem besonders, in diesem Semester zwei Vorträge aus dem Themenbereich Disability Studies im Programm zu haben. In Kooperation mit dem Zentrum für Disability Studies (ZeDiS) wird Christiane Hutson am 13. Mai einen Vortrag mit dem Titel “Unverschämt – Was Rassismus, Heterosexismus und Ableismus mit uns machen” halten, und am 17. Juni spricht Swantje Köbsell über “Behinderung und Geschlecht”. Wie in jedem Semester decken die verschiedenen Vorträge ein interdisziplinäres Spektrum an Themen ab und verdeutlichen queerende Forschungspraxen und Perspektive auf Geschlecht und Sexualität. Weitere Informationen zu den einzelnen Vorträgen findet ihr im Programmheft und nach dem Klick!
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Podiumsdiskussion anlässlich der Abschaffung des Frauen-Referates

Am 15. Dezember findet an der Uni Hamburg eine Podiumsdiskussion anlässlich der Abschaffung des teilautonomen AStA Frauen-Referates durch den AStA statt. Auf dem Podium sitzen VertreterInnen des AStAs, eine Studentin der “Gegenseite” und mit Dagmar Filter und Prof. Dr. Christa Randzio-Plath zwei Frauen, die vermutlich schon einiges an feministischem Hin und gleichstellungspolitischem Her miterlebt haben. Könnte interessant werden.

ausschnitt aus dem flyer der veranstaltung
Auf das Bild klicken und den ganzen Flyer sehen!

Podiumsdiskussion Mo. 15.12.08, 17h,
Hörsaal M (Edmund-Siemers-Allee 1):

Frauenreferat Ja oder Nein?

Feminismus als Schlagwort ist wieder öfter zu hören. Doch auch die Rede von Gleichstellungspolitik und Managing Diversity erfreut sich größerer Bedeutung. Auf dieser Veranstaltung soll diskutiert werden, was Feminismus heißen kann und soll und welche Strukturen für eine feministische Praxis gebraucht werden. Ausgangspunkt der Diskussion wird die Abschaffung des Frauenreferats an der Hamburger Universität sein.

Auf dem Podium diskutieren:
Nicole Meyer (Studentin)
Dagmar Filter (Koordinationsstelle Gender und Queer Studies)
Prof. Dr. Christa Randzio-Plath (Landesfrauenrat HH)
Gun Rüttgers (Gleichstellungsbeauftragte des AStAs)
Benjamin Gildemeister (AStA-Vorstand)
Moderation: Katrin Jäger (Journalistin)

all gender welcome!

Mehr über die Hintergründe: http://frauenlesbentransrat.blogsport.de/

FrauenLesbenTrans Vollversammlung Uni Hamburg

… AStA schafft FrauenLesbenTransRat ab
Teilautonome entpolitisiert?
Vollversammlungen übergangen
Studierendenprotest kriminalisiert …

Alles egal?

FRAUENLESBENTRANS VOLLVERSAMMLUNG
am Mittwoch, 12. 11. um 16h in der T-Stube rauchfrei

Mehr zur Abschaffung des teilautonomen FrauenLesbenTrans Referates durch den AStA der Uni Hamburg hier, hier, hier, hier und hier sowie im Blog Gegen die Abschaffung des Frauenreferates.

Google Fail, Hamburg Edition

Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken! Wer findet die Fehler?

Google Screenshot mit Suchergebnis zu HWP Hamburg

Der Treffer passt auf den ersten Blick zum gesuchten Begriff. HWP heißt Hochschule für Wirtschaft und Politik. Vor ein paar Jahren wurde sie mit der Universität Hamburg fusioniert, wo sie als Department Teil der Fakultät für Wirtschaft und Politik ist. Der Link führt jedoch nicht zur Website dieses Departments, sondern zur Universität der Bundeswehr in Hamburg, der Helmut Schmidt Universität. Die Adresse wiederum passt zur HWP, der Pin im Kartenausschnitt zeigt auch auf diese Adresse, aber ist mit “Technische und Makromolekulare Chemie” beschriftet. Irgendwas ist da schief gelaufen in Hamburgs Hochschullandschaft.

Saisonstart bei “Jenseits der Geschlechtergrenzen”

Die Vorlesungsreihe “Jenseits der Geschlechtergrenzen”, die ich als Teil der AG Queer Studies organisiere, geht nächste Woche am Mittwoch Abend wieder los. Wie in jedem Semester decken die verschiedenen Vorträge ein interdisziplinäres Spektrum an Themen ab und verdeutlichen queerende Forschungspraxen und Perspektive auf Geschlecht und Sexualität. In der ersten Sitzung geben wir einen Einblick in das kommende Semester und unsere aktuellen Projekte, und Kerstin Brandes wird das FKW-Themenheft “Indem es sich weigert, eine feste Form anzunehmen” – Kunst, Sichtbarkeit, Queer Theory vorstellen. Dieser und alle kommenden Vorträge sind für alle Interessierten offen und frei as in Freibier. Zwei mal im Monat werden die Vorträge außerdem beim Freien Sender Kombinat im Radio übertragen und sind per Stream jetzt auch für alle Nicht-Hamburger_innen zu hören. Auf der Seite der AG Queer Studies im Hamburger Genderportal findet ihr weitere Infos, es gibt ein Programmheft als PDF, und hier eine Übersicht der Vorträge im Wintersemester nach dem Klick.
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Petition gegen die Abschaffung des Frauenreferates

Student_innen an der Uni Hamburg haben eine Online-Petition eingerichtet, um Unterschriften gegen die Abschaffung des Frauenreferates durch den AStA der Uni Hamburg zu sammeln.

Gegen die Abschaffung des Frauenreferats!

Am 13.6.2008 gab der gegenwärtige AStA der Universität Hamburg (bestehend aus Juso- Hochschulgruppe, WiWi-Liste, Mediziner-Liste, Jura-Liste, Liberaler Hochschulgruppe, GeiWi-Liste und MIN-Liste) bekannt, dass er das Frauenreferat abschaffen will. Mittlerweile wurde dieser Entschluss auch bereits im neuen Haushaltsentwurf umgesetzt.
Das Frauenreferat existiert seit über dreißig Jahren und wurde gegründet um den patriarchalen und sexistischen Strukturen in dieser Gesellschaft etwas entgegenzusetzen. Dieser Raum, geschaffen zur Selbstorganisation von Frauen, der Stärkung ihrer Interessen und Ort der Ermächtigung, soll nun schlichtweg abgeschafft werden. Gleichstellungspolitische Aufgaben sollen vom Sozialreferat des AStA wahrgenommen werden. Der AStA verfolgt damit eine bevormundende Politik. Es geht um mehr als eine erfolgreiche Integration ins Bestehende.
Hiermit fordern wir die Anerkennung der selbstgewählten und -geschaffenen Strukturen des Frauenreferats. Des Weiteren fordern wir die damit verbundene Zurücknahme der Abschaffung und die Sicherung der Finanzmittel in mindestens der bisherigen Höhe.

Außerdem wurde jetzt ein Blog eingerichtet, in dem Informationen rund um den Protest gegen die Abschaffung gesammelt werden sollen. Dem AStA scheinen die unabhängigen, teilautonomen Referate als Interessenvertretung verschiedener benachteiligter Gruppen (Frauen, Nicht-normativ-Heterosexuelle, Ausländer_innen und chronisch Kranke/behinderte Studierende) ein Dorn im Auge zu sein. Im Laufe des Sommersemesters hatte der AStA nun überraschenderweise festgestellt, dass Frauen an der Uni Hamburg keine zahlenmäßige Minderheit sind, und sich demnach auch der (Kern-)AStA der Gleichstellungspolitik annehmen könne. Kurzerhand wurde das Frauenreferat samt Haushaltstitel abgeschafft. Um gegen diese paternalistische Politik zu protestieren, unterstützt das Frauenreferat mit eurer Unterschrift und verlinkt die Petition auf euren Blogs!

Der AStA und die Teilautonomie – ein vorerst letzter Bericht


Vorweg: Ich habe den Liveblogging Beitrag an dieser Stelle wieder von der Seite genommen. So lustig war es ja doch nicht.

Am gestrigen Abend fand an der Uni eine weitere Sitzung des Studierendenparlamentes statt. Diese Sitzungen sind sehr spezielle Veranstaltungen, und werden von manchen gerne als politisches Improvisationstheater bezeichnet. Thema der gestrigen Sitzung war unter anderem der Haushaltsplan, in dem zum einen Kürzungen bei den Teilautonomen Referaten vorgesehen waren, und zum anderen das teilautonome Frauenreferat nicht mehr auftauchte, nachdem es vom AStA (und nicht etwa von einer Frauenvollversammlung) aufgelöst und in das Sozialreferat integriert wurde. Schließlich war dem AStA aufgefallen, dass Frauen an der Uni zahlenmäßig gar keine Minderheit darstellen, und Gleichstellung ein so wichtiges Thema ist, dass nur der AStA es in seiner unnachahmlichen Art effektive und funktionierende Politik für benachteiligte Gruppen machen kann.
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