Category: Queer

Linksammlung Piraten vs. Feminismus

Große Gender Diskussion diese Woche auf Twitter und in den Blogs! Wie halten es die Piraten mit der Frauenfrage, dem Feminismus, was bedeutet Gleichberechtigung für die Partei und wie sieht es mit queer-feministischen Ansätze aus? Um die Diskussion ein bisschen zu dokumentieren, habe ich ich einige Links zu Blogposts, sowohl von Piratenkritiker_innen als auch Piratenmitgliedern und feminismuskritischen Pirat_innen gesammelt. Dort findet ihr jeweils ausführliche Diskussionen. Ich finde es gut, dass diese Debatte geführt wird, denn es muss sich meiner Meinung nach jetzt zeigen, wie die Piraten zu Fragen stehen, die sich möglicherweise nicht allein durch die Verteidigung und Stärkung bürgerlicher Freiheitsrechte beantworten lassen.

GenderCamp Planungstreffen

Letzte Woche ist ein länger gehegter Plan plötzlich wieder aufgetaucht, und entwickelte plötzlich eine erstaunliche Dynamik. Es ist wohl Zeit für ein GenderCamp. Am 09.09.09 um 19 Uhr teffen wir uns in Hamburg zum ersten offline planen.@plastikstuhl fasst alles zusammen:

Am Mittwoch, den 09.09.09 um 19 Uhr findet ein erstes, offenes Treffen zur Planung, Konzeption und Ideen-Sammlung für ein GenderCamp statt. Dies soll ein zwei- bis dreitägiges Workshop-Event à la BarCamp werden, das voraussichtlich im nächste Jahr im ABC Bildungs- und Tagungszentrum e.V stattfinden soll und Themen zwischen “Gender” und “Internet” abdecken wird.
Ort für Vorbereitungstreffen ist das Büro von dock europe (Amandastraße 60 in Hamburg), einem der Kooperationspartner_innen des ABC Bildungs- und Tagungszentrum.

Über die Zwischenergebnisse halten wir euch über die üblichen Kanäle auf dem Laufenden.

nrrrdz000001: woher wohin

nrrrdz logo

nrrrdz ist da!!!111einself! Marlen (vom heiter scheitern Podcast) und ich unterhalten uns über Feminismus und Netzkultur. In der ersten Folge sprechen wir darüber, was wir mit dem Podcast vorhaben, wie wir ins Internet geraten sind, und was Geschlecht mit dem Zugang zu Technik und zum Netz zu tun haben könnte. Wir erinnern uns an die Utopie des Internet als geschlechtsneutralem Raum und überlegen, warum nichts daraus geworden ist, und wie wir das finden. Zum Schluss präsentieren wir den Facepalm des Monats, dieses Mal mit Mobile Macs.

[podcast]https://www.iheartdigitallife.de/podcast/nrrrdz01.mp3[/podcast]

Download (mp3, 60MB)

Der Feed für den Podcast (https://www.iheartdigitallife.de/feed/podcast/) müsste jetzt funktionieren. Falls ihr noch Probleme habt, und zum Beispiel diese Weiterleitung zum Eintrag über den Addicted to Race Podcast noch mal auftaucht, seid so lieb und sagt mir Bescheid. Nrrrdz ist jetzt auch im iTunes Podcastverzeichnis.

Queer Flora Party

queer_flora

Am 8. August findet anlässlich des, aber nicht zum CSD die alljährliche Queer Soliparty in der Roten Flora (Achidi-John-Platz 1, Schanzenviertel) statt. Ab 23 Uhr legen das Café Bukarest, Martha Hari von Mis-Shapes, matt3000, filou, dj am pult, dj if, bosie m. und Bibibeatgrid auf.

Christopher Streets Kochshow
(Dauerwerbesendung)

Auch im 40. Jahr nach Stonewall serviert die große CSD-Kantine wieder nur Einheitsbrei. Was gibt’s denn dieses Jahr im Angebot? Oh, wieder die gleiche Pampe aus der Dose – produziert vom Hamburg Pride e.V. und seinen Sponsoren, verpackt in einer durchgestylten Werbekampagne – diesmal mit dem Anliegen, den Artikel 3 des Grundgesetzes zu erweitern.
Der „Gleichheitsartikel“ soll um den Zusatz „sexuelle Identität“ ergänzt werden. Das würde uns wohl schmecken, aber weitere Zutaten der offiziellen Hamburg Pride sehen fade aus aus: (Steuer-)rechtliche Gleichstellung und Adoptionsrecht „für Homosexuelle“ und „die Einhaltung der Menschenrechte für Homosexuelle in allen Ländern der EU“ – diese Forderungen gehen uns nicht weit genug, weil sie an Ländergrenzen haltmachen, anstatt uneingeschränkt für Menschenrechte einzutreten.
An der Tafel platznehmen und mitessen darf, wer einen Clubausweis zum großen Speisesaal der Festung Europa hat und brav aus dem erweitertem Standardmenü wählt – schwul, lesbisch, bisexuell, transsexuell, intersexuell. Für Überraschungsgäste mit queeren Gelüsten gibt es nicht einmal den Katzentisch.
Wir löffeln da nicht mit, uns ist der Appetit in der CSD-Kantine schon lange vergangen. Wir wollen uns nicht dem heterosexuellen Normalfall anpassen und uns gleichmachen lassen zu einer attraktiven Zielgruppe für Sponsor_innen – queer ist kein Lifestyle!
Wir wollen auch nicht das schillernde „Andere“ sein und uns während der „politischen Parade“ der Hamburg Pride von Tourist_innen fotografieren lassen. Kein Kommentar zu unseren Leben!
Für alle, die von Einheitsbrei nicht satt werden und ihrem queeren Heißhunger nachgeben wollen, machen wir eine gepfefferte alternative CSD-Party in der Roten Flora – nicht kommerziell, improvisiert, selbstorganisiert und solidarisch. Guten Appetit!

Die Erlöse des Abends spenden wir der Organisation „Coming Out“. Sie leistet in Russland unter extrem schwierigen Bedingungen Basisarbeit. Weitere Informationen gibt es unter http://piter.lgbtnet.ru und bei der Party.

Zwei schöne Projekte

Ein paar Klicks bzw. ein bisschen Reinfuchsen, und schon entstehen zwei schöne neue Projekte, die ich diese Woche an den Start bringen konnte. Die AG Queer Studies hat jetzt neben ihrem neuen Blog auch einen Podcast. Dort dokumentieren wir – wie schon bei Radio FSK – die Vorträge aus unserer Reihe “Jenseits der Geschlechtergrenzen”. Einige Referent_innen haben uns freundlicherweise das Recht eingeräumt, ihre Vorträge als Podcast zur Verfügung zu stellen. Alle zwei Wochen werden wir einen Vortrag posten. Zur Premiere gibt es einen Vortrag von Do. Gerbig zur “Widerstänigkeit des prozessual-strategischen Subjekts”. Es gibt den Podcast jetzt auch schon im iTunes Store Podcast Verzeichnis. Alle weiteren Infos dazu direkt im AG Queer Studies Blog.

Screenshot vom iTunes Store mit dem Podcast Jenseits der Geschlechtergrenzen

Das andere Projekt ist eine Gruppen bei Soup.io mit dem Namen digitalekulturresearch, die ich eingerichtet habe, um Material zur Analyse digitaler Kultur sammeln möchte. Das können zum Beispiel Bücher, Artikel oder Grafiken zur kultur- oder sozialwissenschaftlichen Bearbeitung des Forschungsfeldes Internet und Web 2.0 sein. Ich freue mich, wenn sich noch weitere Mitsammler_innen finden.

Screenshot der soup.io Seite digitalekulturresearch

Bewegungsfeminismus heute? Tagung in Marburg

Nächste Woche findet in Marburg eine Tagung anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des feministischen Archivs statt, bei der ich auch zugegen sein werde.

aufbrüche - feministische aktionen, 9-10 juli in marburg

Tagung: “Aufbrüche – feministische Aktion_en”
9./10. Juli 2009 in Marburg

das „…erste und einzige feministische Archiv in Marburg“ wird 20 Jahre! Anlass genug zum Feiern, Reflektieren und Diskutieren. Was, wer, wie ist Feminismus heute? Wo positionieren wir uns? Was bedeutet es heute Feministin zu sein? Viele der feministischen Vorkämpfer_innen der 70er und 80er Jahre sprechen der Bewegung heute jeglichen Fortschritt ab. Junge Frauen sehen sich mit dem Vorwurf konfrontiert, nicht aktiv zu sein und feministische Ideale zu verraten. Auf der anderen Seite präsentieren sich uns in den Medien die „Alpha-Mädchen“ der neue „F-Klasse“ (Thea Dorn), eine kleine weiße Oberschicht erfolgreicher Frauen, die das Wort Feminismus nicht mal mehr in den Mund nehmen wollen.

Feminismus ist aktueller den je – und damit auch der Streit darüber

Ziel der Tagung soll sein, aufzuzeigen, wo heute etwas passiert, wo (junge) feministische Frauen* aktiv sind, welche neuen Aktions- und Organisationsformen es gibt und welche Rolle Medien für Organisation und Wahrnehmung einnehmen. Wo und mit welchen Ansprüchen positionieren sich heute Feminist_innen? Welche Formen des Aktionismus gibt es und wollen gelebt werden? Wie gehen wir mit den neuen Ansätzen und Meinungen um? Was stellt Feminismus inhaltlich dar, was ist längst überholt? Wo verlaufen Abgrenzungen und Konfliktlinien innerhalb der Bewegung? Gibt es eine Bewegung? Wie sehr ist Feminismus/die feministische Bewegung noch in der Gesellschaft verankert? Was ist Fortschritt, was Rückschritt?
Diesen und anderen Fragen wolle wir nachgehen mit einer Tagung des Feministischen Archivs Marburg in Zusammenarbeit mit dem Referat für Geschlechterpolitik des AStA Marburg, gender trouble (feministische frauenlesbenliste (FFLL) und dem Café trauma im g-werk.

Am 9. / 10. Juli 2009
im: Café Trauma im G-Werk, Marburg

Sonja Eismann macht am Donnerstag den 9. Juli den Anfang. Eismann ist Journalistin, Mitherausgeberin des Missy Magazin und schreibt für feministische Medien wie die an.schläge oder nylon. In Marburg referiert sie über „Feministische Medien und Popfeminismus“. Am Freitag den 10. Juli geht es weiter mit Kathrin Ganz und Do Gerbig, die sich mit „Queer-feministischer Ökonomiekritik“ auseinandersetzen. Nach der Theorie kommt die Praxis: Der Workshop „Grrrl Zines und Krachmacher-Kleider. Wenn Texte und Textilien zum Sprachrohr werden“ von Stephanie Müller zeigt am Freitag Mittag ganz konkret wie feministische Aktion heute aussehen kann. Abschließend zeichnet Melanie Groß in ihrem Vortrag „Geschlecht und Widerstand im third wave feminism“ um 17.30 Uhr verschiedene Widerstandsbewegungen und Protestkulturen nach, wobei sie widersprüchliche Positionen als bereichernde Stärke innerhalb der dritten feministischen Welle begreift.
Der Feminismus ist nicht tot; er muss gefeiert werden! z.B. mit der abschließenden queer-feministischen Party am Freitag, inklusive Konzert von EX BEST FRIEND [GrrrrlPunk, Berlin].

Mehr Infos zu Programm, Referent_innen und Konzeption gibt’s hier:
www.feministischeaufbrueche.blogsport.de

Ich hoffe, die Veranstaltung ist trotz der harten Konkurenz in Berlin gut besucht und freue mich schon auf mein erstes Mal in Marburg.